Technik, Grillen, Thermomix und die Familie

Unser Besuch der Autostadt Wolfsburg

Vor knapp 5 Monaten hatten wir unseren Pampersbomber in Wolfsburg bei VW bestellt – vor ein paar Wochen kam dann die glückliche Nachricht, dass wir ihn am 28.3.2011 in der Autostadt in Wolfsburg in Empfang nehmen können.

Die Planung

Nur hinfahren und den neuen Wagen abholen kann jeder, dann hätten wir das auch über einen Händler machen können. So eine Abholung in der Autostadt will gut geplant sein.

Wenn man nicht in Wolfsburg wohnt, dann sollte man schon eine Übernachtung im Ritz-Carlton Wolfsburg einplanen. Das 5 Sterne Luxushotel ist wohl das einzige 5 Sterne Hotel mit freien Blick auf ein noch intaktes Kohlekraftwerk. Dann kann man in aller Ruhe alle Pavilions der Autostadt besuchen, eine Runde auf dem Gelände-Parcours mit einem Touareg, Tiguan oder Amarok drehen.

Dinge wie Turmfahrt, Werksbesichtigung und Gelände-Parcours – sowie Restaurant für das Abendessen – sollte man schon mehrere Wochen vor dem geplanten Besuch buchen, damit man auch an allem gebotenen teilnehmen kann.

Die Anreise sollte man auch mit etwas Vorlauf planen – hier empfiehlt sich die Bahn (wenn nicht gestreikt wird) oder eins der zahlreichen Mietwagenunternehmen. Der Bahnhof ist zu Fuß etwa 5 Minuten entfernt und das Gepäck kann man bequem am Bahnhof abgeben und es wird einem alles zum Hotel oder zum neuen Wagen gebracht.

Ist erstmal alles geplant, dann kann man die Vorfreude auf den neuen Wagen genießen und dem Tag der Abholung entgegen fiebern!

Die Anreise

Wir haben uns nach langer Überlegung für die Anreise mit der Deutschen Bahn entschieden und schon knapp einen Monat vorher Tickets und Sitzplätze im Kleinkinderabteil gebucht. Zum HBF Essen haben wir uns dann bringen lassen, da wir ja neben dem Kinderwagen, Wickeltasche und unserer Reisetasche ja noch die MaxiCosi FamilyFix und den Kindersitz hatten. Zu unserem Erstaunen ließ sich das ganze aber gut im Kleinkinderabteil des ICE nach Wolfsburg gut verstauen und da wir auch nicht umsteigen mussten, sahen wir das auch nicht als Problem.

Für Alexander war das auch die erste längere Zugfahrt und dann auch gleich im ICE. Im Kleinkinderabteil gibt es eine Ecke zum Spielen und man hat halt seine Ruhe – bzw die anderen haben ihre Ruhe :).

So sind wir am 27. März um 13:02 Uhr pünktlich in Wolfsburg angekommen. Es dauerte nicht lange, dann hatten wir uns einen Überblick über den beschaulichen Bahnhof mit seinem paar Gleisen gemacht – auch in der Empfangshalle des Bahnhofs kann man den Welcome-Desk der Autostadt kaum übersehen.

Wir haben unser Gepäck für das Ritz-Carlton und den Kindersitz für die Abholung abgeben können und konnten so ohne weiteren Ballast zur Autostadt rüber.

Der Check-In

Einmal in der Autostadt angekommen, beginnt der Papierkrieg – samt Kennzeichen dackelten wir zum Check-In und wurden an einen ca. 20 Countern (Schalter klingt so unpersönlich) verfrachtet. Eine nette Mitarbeiterin erfasste die Daten, schnappte sich unsere Kennzeichen und checkte die Buchungen für die Turmfahrt, den Gelände-Parcours, die Termine der Werksbesichtigung und letztendlich auch die Abholzeit des neuen Pampersbomer.

Um 13:45 Uhr waren alle Formalitäten rund um die Abholung erledigt und wir machten uns auf den Weg zum Ritz-Carlton, welches auch direkt in der Autostadt liegt und in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar ist.

Das Ritz-Carlton Wolfsburg

Zum Ritz-Carlton muss man nicht viel sagen – es ist ein luxuriöses 5 Sterne Hotel in mitten der Autostadt, direkt am Mittellandkanal und am alten VW-Kraftwerk. Die Zimmer sind wirklich schön und großzügig eingerichtet. Es gibt einen Fitnessbereich, Outdoor-Schwimmbad und Saunalandschaft zur Erholung.

Der Check-In ins Hotel verlief ohne Probleme und unser, am Bahnhof abgegebenes, Gepäck kam wenige Minuten später auch bei uns auf dem Zimmer an. Um 15 Uhr stand der nächste Termin an – die Turmfahrt für Bibi – wir haben also nur kurz die 5 Sterne Örtlichkeiten inspiziert und den Kleinen und uns frisch gemacht bevor wir den Weg in die kühle aber sonnige Autostadt über die Straße der vielen Straßenbeläge.

Während Bibi die Turmfahrt machte, schlenderte ich ein wenig mit Alexander im Kinderwagen über die schönen Wege entlang der Wasserflächen in der Autostadt – hier sind inzwischen viele Fische – unter anderem Karpfen – heimisch geworden. Nach erfolgreich absolvierter Turmfahrt gesellte sich Frau Hans wieder zu uns und wir machten uns auf den Weg zum Touareg Gelände-Parcours.

Der Touareg Gelände-Parcours

Der künstlich angelegte Gelände-Parcours für die Fahrten mit Tiguan, Touareg und Amarok liegt zwischen der Autostadt und dem Bahnhof Wolfsburg direkt am Mittellandkanal und ist bequem über die Brücke zu erreichen. Nach einer kurzen Anmeldung und einer Unterschrift ging es dann für mich auch schon los. Der Instruktor fuhr zuerst mit dem VW Touareg V6 TDI über den Parcours und zeigte mir alle Hindernisse und Feinheiten der Strecke und alle technische Feinheiten des VW Touareg. Ein – zur Zeit trockene – Wasserdurchfahrt, gefolgt von einem steilen Anstieg an dem man den Berganfahrassistenten und bei der Abfahrt konnte auch gleich der Bergabfahrassisten getestet werden. Mit Area-View konnte man trotz unübersichtlicher Sitzposition alle Bereiche um den Touareg genau im Auge halten. Weitere Hindernisse, Böschungen mit großer Schräglage, Wippe und Hängebrücke rundeten den Parcours ab und demonstrierten eindrucksvoll die Geländetauglichkeit des Wagens – was man allerdings mit so einem SUV in der Stadt machen will … naja lassen wir das 🙂

Die Turmfahrt

Während Frau und Kind noch mal das Ritz aufsuchten nutzte ich meine Turmfahrt für einen schöne Aussicht über das von Sonne verwöhnte VW-Werk, dem Schlösschen, der Vokswagen-Arena und dem restlichen Teil von Wolfsburg. In den zwei Autotürmen werden jeweils bis zu 400 Neufahrzeuge kurz vor der Auslieferung in der Auslieferungs-Welt zwischengelagert – maximal 48 Stunden. Bei der Planung hat man gleich zwei weitere Flächen für Türme in dem Teich gelassen, damit eine etwaige Nachrüstung nicht zu schwer wird. Die Wagen kommen durch eine gläserne Röhre direkt aus dem VW-Werk in die Autostadt und müssen so nicht von Angestellten gefahren werden.

Der Beefclub

Ich sage nur FLEISCH! Im Beefclub gibt es leckeres Fleisch mit leckeren Beilagen. Wir hatten frühzeitig dort einen Tisch reserviert, mussten aber leider feststellen, dass dort die Reservierung verschütt gegangen war – obwohl es ein globales Reservierungssystem für alle Restaurants der Autostadt gibt. Der Personal gab alles und organisierte uns noch einen schönen Tisch inklusive Kinderhochstuhl für Alexander. Als Begrüßung gab es ein paar Scheiben Baguette mit Dip und die Speisekarte mit einer übersichtlichen Auswahl vom besten deutschen Rindvieh! Rib-Eye mit Beilage wurde es und das Fleisch war wirklich absolut köstlich und die Portion war ausreichend um uns satt zu bekommen. Im Beefclub wird sehr viel Wert auf Qualität gelegt, daher hatten alle Speisen den Zusatz Bio – sicher gut, wenn auf Herkunft, Zucht und Haltung geachtet wird – das Rind, was wir hatten, schmeckte zumindest glücklich 🙂

Das Nachtleben

Für den Fall, dass es so etwas wie Nightlife in Wolfsburg oder in der Autostadt gibt – wir haben es nicht erlebt, da wir ja unseren gerade mal 1-jährigen Alexander dabei hatten, haben wir es darauf begrenzt den kleinen in sein Kinderbettchen zu bringen und die Vorzüge einer großen Badewanne auszukosten, bevor es auch für uns hiess: Matratzenhorchdienst!

In der Nacht haben wir uns ein wenig über die doch sehr warmen Bettdecken geärgert, die ein wohl temperiertes Schlafen nicht zuliessen.

Der Tag der Abholung

Das Frühstück im Ritz-Carlton

Nach einer erfrischenden Dusche ging es dann zu dem völlig überfüllten Frühstücksraum – von dort verfrachtete man uns dann in das, im Hotel befindliche, Restaurant The Grill – dort war auch ein Frühstücksbüffet aufgebaut und wartet dadrauf von uns geplündert zu werden. Den neuen Wolfsburger Trainer, Felix Magath, welcher angeblich auch im Ritz wohnen sollte, haben wir beim Frühstück bedauerlicherweise auch nicht angetroffen – vielleicht war er schon dabei Diego und die anderen mit Medizinbällen zu quälten.

Das Frühstück genügte den Anforderungen überraschte aber nicht wirklich – auch der extra für Alexander am Vortag angefragte Milch und Hühnereiweißfreie Brotaufstrich (Leberwurst ohne Sahne o.ä.) konnte nicht herbei gezaubert werden.

Die Werktour

Genauer gesagt gibt es wohl drei Werktouren – ich hatte eine, die uns mit einer kleinen Bimmelbahn durch die Golf und Golf Plus Produktion kutschierte. In 45 Minuten fuhr die Bahn ein wenig über das Gelände, der engagierte Mitarbeiter erklärte alles locker und informativ. Während der Werktour war das Fotografieren natürlich untersagt. Die Werktouren sind genau so wie die Turmfahrten und der Gelände-Parcours in den meisten Fällen nur mit vorheriger Reservierung zu nutzen!

Das ZeitHaus

Während Bibi dann die Werktour machte, schaute ich mir mit Alexander zusammen im ZeitHaus die Autoausstellung an. Automobile Meilensteine reihen sich in einem architektonisch schönen Gebäude aneinander und ein Shop rundet das Erlebnis (des Geldausgebens) ab.

Die MarkenPavillons

Ein weiteres Merkmal der Autostadt sind die MarkenPavillons der VW Töchter Audi, Lamborghini, Seat, Skoda und VW-Nutzfahrzeuge. Dort präsentieren die VW-Marken, was man noch schönes kaufen kann. Für die Familienmenschen: In dem VW-Nutzfahrzeuge Pavillon gibt es die Autostadt als Spieleteppich mit vielen Autos zum Spielen!

Das Designer outlets Wolfsburg

Da wir bis zur Abholung noch etwas Zeit hatten, überquerten wir noch mal fix den Mittellandkanal um im designer outlets Wolfsburg noch ein wenig die Wirtschaft anzukurbeln. Mit 45 Shops ist es sicher kein großer Outlet – aber ein paar Marken sind trotzdem dort anzutreffen und für uns hatte sich der Besuch gelohnt.

Der Volkswagen Zubehörshop

Gerade hatten wir noch bei Puma geshoppt und nun noch ein paar Accessoires wie Kofferraumschale, Gummimatten für den Winter und ein kleinen weiteren Innenspiegel um den kleinen Hosenscheißer bei der Fahrt zu beobachten. Hier versprach man uns, dass die Teile dann zu unserem neuen Auto gebracht werden.

Die VW-Currywurst im Tachometer

Ich hatte gelesen, dass die VW-Currywurst im Tachometer ein Muss ist beim Besuch der Autostadt – also haben wir uns kurz vor der Abholung unseres Tourans zum Tachometer hoch gefragt – der Aufzug dorthin ist ein wenig versteckt. Wie auch im Beefclub war hier alles voll Bio. Was alle an dieser Currywurst finden, kann ich nicht nachvollziehen … ich hatte für weniger Geld schon leckerere Currywürste.

Die Abholung

Dann war es gegen 13:20 Uhr endlich so weit, das wofür wir eigentlich den langen Weg gefahren sind: Die Abholung in der AbholerWelt. Wir warteten auf unseren Namen auf dem großen Screen – da sah ich, wie unser neuer Touran in die Halle gefahren wurde und noch schnell vom Personal gepflegt wurde. Der Name erschien und wir machten uns auf den Weg zum Abholbereich A, was ja nicht weit weg war. Ein netter Herr in einem schon leicht gelittenen Anzug empfing uns und begleitete uns runter zum neuen Auto. Doch wo war er nun? Er war wieder weggefahren worden – noch mal in die Fahrzeugvorbereitung. Wir setzten uns noch ein wenig auf die Couch und fütterten Alexander ein wenig – dann kam er um die Ecke – ein weißer Touran Highline 1.4 TSI mit DSG und vielen Extras.

Wir fingen mit dem Kofferraum an und wollten schon mal den Kinderwagen zerlegen und reinpacken, da kam gerade passend das im VW-Zubehörshop gekaufte Material. Nachdem die Gepäckraumschale eingelegt wurde, beluden wir den Touran mit allem was wir so dabei hatten.

Dann ging es ans Eingemachte – die Freisprecheinrichtung mit iPhone koppeln und das Audiostreaming ausprobieren – klappte sogar auf Anhieb. Ein paar Details wie Panoramadach und anderes ließ ich mir noch erklären und ein paar kleine Rückstände von der Konservierung wurde noch vom Lack entfernt. Dann baute ich noch den Kindersitz ein, damit der schlafende Alexander auch mitkommen konnte.

Nach der eher nüchternen Abholung ging es dann raus in den Straßenverkehr um die nächste Tankstelle aufzusuchen – der Tank war ca. 1/4 voll.

Die Autostadt Wolfsburg – Fazit

Wer einen VW kauft und diesen nicht in Wolfsburg abholt, ist selbst schuld – auch wenn das Besondere nicht die Abholung ist, sondern das Drumherum! Die Autostadt ist ein schönes Aushängeschild von Volkswagen und Wolfsburg. Alles ist sehr familienfreundlich, überall gibt es Wickelräume, die sehr gepflegt sind und für Eltern mit Kinderwagen oder Menschen die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, ist eigentlich alles ohne große Probleme zu erreichen.

5 Kommentare

  1. Frank

    Toller Bericht – sehr anschaulich und detailiert beschrieben – wir sind am 22.3.12 in der Autostadt und sind jetzt schon bestens informiert

  2. Sandra

    Habe gerade diesen wirklich gut geschriebenen Abholbericht gelesen.
    Ich werde am 08/05/2012 meinen VW Polo bekommen, auch mit Übernachtung im Ritz Carlton…
    und durch Ihren Bericht steigt die Spannung noch mehr…

    Vielen Dank und Alles Gute!

  3. Burkhard

    ich bin mit meiner Frau am 9.6. dort gewesen um unseren Passat abzuholen.

    Wir wurden insgesamt 5 Stunden hingehalten, ein Zirkus ohne Gleichen.

    Das Personal ist sehr freundlich und bemüht, aber so viel Schaden, wie dort

    am Samstag bei den Kunden angerichtet wurde, es war unbeschreiblich.

    Und das schlimmste ist ja dabei, das dieser Unfug dort auch noch 365 Euro kostet.

    Wozu eigentlich?

    Den nächsten werde ich definitiv nicht mehr dort abholen.

  4. Norbert

    Sehr schöner und ausführlicher Bericht.

Schreibe einen Kommentar zu Burkhard Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert