Technik, Grillen, Thermomix und die Familie

Unsere Heimat: Essen Heisingen

Wir sind so genannte Rucksack-Heisinger. Bianca wohnt seit etwas über 4 Jahren hier und ich seit über 26 Jahren. Damit sind wir aber immer noch keine waschechten Heisinger. Den allgemeinen Meinungen nach muss man mindestens in der dritten Generation hier wohnen oder mit mindestens 50% der Einwohner verwandt sein.

Meine Eltern haben hier Anno 1985 ein Mehrfamilienhaus gebaut, in dem auch echte Heisinger wohnen, seit dem fühlen wir uns hier pudelwohl – trotz dem subtilen Gefühl immer als Migrant angesehen zu werden.

Damals war alles besser …

Bei Facebook in der Gruppe Kaiserreich Heisingen geht es seit einigen Tagen mehr oder weniger hoch her, es werden Bilder aus der guten alten Zeit gepostet, die einem verdeutlichen, dass Heisingen ein kleine, langweilige Bergarbeiter-Siedlung war. Idylisch, beschaulich, ländlich und von der Zeche Carl-Funke geprägt. Nicht mehr und nicht weniger.

Der Strukturwandel hat – zum Glück – vor Heisingen auch kein halt gemacht. Inzwischen ist es dichter besiedelt als noch kurz vorm Krieg (dem ersten Weltkrieg und dem zweiten) und viele Dinge und Orte aus den Kindheitserinnerungen der mittelalten Heisinger sind den Bebauungsplänen der Stadt Essen zum Opfer gefallen. Es ist sogar so weit gegangen, dass die Zeche nicht mehr in Betrieb ist und man hier in Heisingen von Handwerk, Dienstleistung und Einzelhandel lebt. Auf den Straßen fahren mehr oder weniger begnadete Autofahrer, es wird zusehenlichst ein Problem mit Parkplätzen geben. Was aber nicht nur daran liegt, dass die Mehrzahl der Autofahrer offensichtlich nicht diese Parkverbotsschilder kennen, sondern auch an der Tatsache, dass das Auto mittlerweile die Kutsche als Transportmittel der ersten Wahl abgelöst hat. Einzig und allein die Straßen sind noch auf Nachkriegsniveau mit Schlaglöchern von 5 Zentnerbomben.

Aber mal ehrlich WIR lieben unser Heisingen so wie es ist!

P.S.: Wer Ironie oder Sarkasmus findet …

 

3 Kommentare

  1. Sandra Kallmeyer

    Ja, das kenne ich. Meine Uroma hat schon in Heisingen gewohnt, aber als meine Eltern dann später auf dem von ihr geerbten Grundstück ihr eigenes Haus gebaut haben, waren wir trotzdem Zugezogene. Das wird man in Heisingen glaube ich auch nie los. 😀

  2. Michael Stein

    LOL, immer diese Bauerndörfer! Hier in Niederwenigern ist das ganz genauso: Wenn man 86 ist, aber erst seit 84 Jahren hier wohnt, dann ist man ein Zugezogener. Keinerlei Dank dafür, dass man den Genpool aufgehübscht und Hochdeutsch eingeführt hat. 😉

  3. Michel

    Die harmlosere Art von Fremdenfeindlichkeit 😉

Schreibe einen Kommentar zu Michel Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert